08.12.2023

Verschwörungserzählungen gab es immer schon, doch im Informationszeitalter gewinnen sie an Bedeutung: Mit der hohen Geschwindigkeit, der großen Reichweite und den Echokammern des Internets, in denen sich Falschmeldungen sechs Mal schneller als herkömmliche Nachrichten verbreiten, erreichen sie heute rasch eine große Zahl an Menschen. Der oftmals skandalisierende Ton, das Zusammenspiel von einfachen Erklärungen und die Benennung von Schuldigen sind für viele Menschen verführerisch.

Auszubildende im Berufsgang Verkäuferinnen und Verkäufer wollten es genauer wissen. In einem dreitägigen Workshop haben sie sich von Fachreferenten aus Berlin „aufklären“ lassen und sich anschließend gegenseitig, im Selbstversuch, ihre persönlich erfundene Verschwörungserzählung präsentiert: Aus den Autoren wurden so auch die Erzähler, die ihre „unglaubliche“ Geschichte vor den kritischen Nachfragen der Mitschüler verteidigen mussten. Wow, was da so alles verkündet wurde:

„In einem Geheimprogramm der Regierung werden massenhaft Big Foots geklont, um sie als Kämpfer beim Militär einzusetzen. Doch das Experiment droht außer Kontrolle zu raten. Schnell wird E.T. auf den Plan gerufen, um die ahnungslose Bevölkerung mit dem sympathischen Außerirdischen abzulenken… Alles bildlich festgehalten und unwiderlegbar!!!“

Das Resümee nach drei Tagen Workshop:

„Es war viel Arbeit und ich hätte nicht gedacht, dass das nochmal so interessant werden würde.“

„Die Referenten waren echt cool und haben sich voll auf uns eingelassen. Vielen Dank!“

Wir bedanken uns bei der Deutschen Gesellschaft e.V. für die Durchführung und bei den staatlichen Fördermittelgebern für die Finanzierung des Workshops.